Unter der postprandialen Hypotonie versteht man einen sehr niedrigen Blutdruck nach den Mahlzeiten. Diese Krankheit ist eine ganz besondere Ausführung eines niedrigen Blutdrucks. Die Situation ist ausschließlich nur bei älteren Leuten bekannt. Nach dem Essen fällt der Blutdruck stark ab.
Vor allem älterere Menschen sind davon betroffen. Postprandiale Hypotonie hängt meistens mit Bluthochdruck zusammen. Dasselbe gilt für eine gestörte Steuerung des vegetativen Nervensystems. Beispiele hierfür sind:
- Diabetes
- Shy-Drager-Syndrom
- Parkinson
Wenn sich der Körper auf die Verdauung einstellt
Der menschliche Verdauungstrakt benötigt nach den Mahlzeiten ein hohes Volumen an Blut. Nur so kann die aufgenommene Nahrung in den Stoffwechsel kommen. In der Folge wird die Nahrung im Körper aufgespalten und als Energie zur Verfügung gestellt.
Für diesen Vorgang ist es dem menschlichen Organismus nicht möglich, zusätzliche Reserven an Blut bereitzustellen. Trotzdem gibt es die Alternative, dass die Pumpleistung des Herzens für die momentane Situation angepasst wird.
In der Phase der Verdauung schlägt das Herz also schneller. Zusätzlich ziehen sich die Blutgefäße in anderen Regionen des Körpers zusammen. Anschließend nimmt das Volumen des Blutes zum Beispiel in den Gliedmaßen ab. Das nun überschüssige Blut steht für die Arbeit der Verdauung im Verdauungstrakt zur Verfügung. Trotzdem fällt der Blutdruck nicht ab.
Ursache für den Blutdruckabfall
Bei der postprandialen Hypotonie gibt es Probleme mit der oben genannten Funktionsweise des menschlichen Mechanismus. Die Umverteilung des Blutes läuft nicht mehr richtig. Es kommt zwar zu einem erhöhten Blutfluss in die Verdauungsorgane, aber der Herzschlag erhöht sich nicht auf eine entsprechend höhere Frequenz. Außerdem ziehen sich die Blutgefäße nicht ausreichend zusammen. Es entsteht ein Blutdefizit. In der Folge fällt der Blutdruck gefährlich ab.
Symptome und Anzeichen
Die Symptome können bei der postprandialen Hypotonie ganz unterschiedlich aussehen. Es kommt zu Ohnmachtszuständen, Schwindel oder Benommenheit. Manchmal droht deshalb ein Sturz oder eine andere gefährliche Situation, die sich daraus ergibt. Der Betroffene ist also in Gefahr.
Treten die oben genannten Symptome nach den Mahlzeiten häufiger auf, sollte dies mit dem Arzt abgeklärt und besprochen werden. Eventuell liegt eine behandelbare postprandiale Hypotonie vor. Folglich misst der Arzt der Blutdruck der Person vor dem Essen und nach dem Essen. Wenn der Blutdruck nach dem Essen massiv abfällt, kommt es zu einer Einleitung der geeigneten Gegenmaßnahmen.
Behandlung und Therapie
Menschen, die unter der postprandialen Hypotonie leiden, sollten für ihre Mahlzeiten sehr viel Zeit einplanen. Nach dem Essen wird unbedingt Ruhe benötigt. In der Folge werden zwar nicht die Symptome beseitigt, aber die Benommenheit oder das Schwindelgefühl werden weniger wahrgenommen.
Kleine Mahlzeiten
Wenn die Mahlzeit sehr üppig ausfällt, benötigt die Verdauung umso mehr Blut. Deshalb macht es Sinn, kleinere Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Ansonsten prägt sich der Blutdruckabfall massiv aus. Durch kleinere Mahlzeiten ist es zwar nicht möglich, die postprandiale Hypotonie komplett zu vermeiden, aber die Symptome lassen sich dadurch abschwächen.
Medikamente abstimmen
Meistens werden Medikamente vor dem Essen oder nach der Mahlzeit eingenommen. Handelt es sich um Medikamente, die den Blutdruck absenken, könnten dadurch die Symptome der postprandialen Hypotonie zusätzlich verstärkt werden. Eine zeitlich versetzte Einnahme ist deshalb erstrebenswert. Auch das muss mit dem behandelnden Arzt geklärt werden. Eventuell ist es möglich, mehrmals täglich kleinere Dosen einzunehmen.
Akute Hilfe bei postprandialer Hypotonie
Wenn die Symptome besonders akut sind, muss der Betroffene in eine stabile Lage gebracht werden. Am besten setzt oder legt sich der Proband hin. Wenn die Beine hoch gelagert werden, kann das Blut messenden Körper zurückfließen und in die inneren Organe, sowie in das Gehirn gelangen. Das mildert die Symptome. Welche medizinischen Maßnahmen nötig sind, sollte ein Arzt relativ schnell abklären.
Ein Notarzt muss gerufen werden, wenn es zu einer Ohnmacht kommt. Bewusstlosigkeit muss nicht unbedingt mit der postprandialen Hypotonie zusammenhängen. Die Ursache können nämlich auch andere gefährliche Erkrankungen sein.
Niedriger Blutdruck
Dem Blutdruck bezeichnet man grundsätzlich als den Druck, der in den großen Gefäßen im menschlichen Körper vorherrscht. Dieser Blutdruck liegt bei jungen und gesunden Erwachsenen in der Regel bei 120 mmHG systolisch und 80 mmHg diastolisch.
Der Vorgang, bei dem das Blut aus dem Herzen herausgedrückt wird, wird als Systole bezeichnet. Im Gegensatz dazu bedeutet der Begriff Diastole die Angabe dafür, wie viel Blut während der Phase der Füllung und Entspannung wieder zurück in die Herzkammer kommt.
Als Hypotonie wird Blutunterdruck bezeichnet. In diesem Fall kommt zu wenig Blut, bzw. zu wenig Sauerstoff mit dem Blut in die Muskeln, Organe und andere Bereiche des Körpers. Fällt der Druck zu stark ab, ist von einem niedrigen Blutdruck die Rede. Am besten sollte die Situation sofort mit dem Hausarzt besprochen werden, wenn der Blutdruck zu niedrig ist. So werden gezielte Untersuchungen eingeleitet.
Auch dann, wenn genug Blut im Körperinneren fließt, machte sich schnell bemerkbar, wenn der Druck für das Blut zu niedrig ist. Die Beschwerden können dann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Auch seelische Belastungen oder Stress spielen dabei eine Rolle.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.